Biografie
Gregor Schwake wurde 1892 als Theodor Schwake in Emmerich geboren. Nach dem Abitur trat er 1911 in die Benediktinerabtei Gerleve ein. Er betrieb philosophische und theologische Studien in Maria Laach und Gerleve. 1917 erfolgte seine Priesterweihe. Ab 1920 studierte er Musikwissenschaft an der Universität Münster. 1923 wurde er mit einer Dissertation zur Geschichte des Orgelbaus promoviert. Im selben Jahr begann seine kirchenmusikalische Schulungs- und Vortragstätigkeit, die ihn in die Schweiz, nach Österreich und ins ehemalige Jugoslawien führte.
1941 erfolgte im Rahmen des nationalsozialistischen Klostersturmes die Vertreibung des Benediktinerkonvents aus der Abtei Gerleve. 1943 wurde Schwake von der Gestapo verhaftet und wegen „offener und versteckter“ Hetze gegen den Staat inhaftiert. 1944 wurde er in das KZ Dachau überstellt. Dort übernahm Schwake die Leitung des Priesterchores des KZs. Während seiner Inhaftierung schrieb er viele Gedichte und komponierte im September 1944 die Dachau-Messe, die am 24. September 1944 in der Kapelle des Pfarrerblocks uraufgeführt wurde. Nach seiner Befreiung aus dem KZ Dachau wirkte Pater Gregor ab 1945 als Seelsorger in der Pfarrei Ettenkirch bei Friedrichshafen.
In der Abtei Gerleve sowie im Münsterland und am Niederrhein veranstaltete Schwake zahlreiche plattdeutsche Liederabende. So wurde er weithin als ‚Der singende Pater‘ bekannt. Zudem gründete er die Sing- und Spielschar Gerleve und begann, Theateraufführungen einzustudieren. Seit 1949 veröffentlichte er auf Drängen des Westfälischen Heimatbundes seine in westfälischer Mundart verfassten Gedichte. Zu diesen hatten ihn auch die Gedichte seines Großonkels Augustin Wibbelt angeregt. Schwake schrieb 17 plattdeutsche Theaterstücke, die im Rundfunk (NWDR, später WDR) ausgestrahlt wurden, darunter auch Der gestohlene Pastor nach einer Erzählung von Heinrich Luhmann in einer Textfassung von Hermann Homann. Die Theaterstücke gelangten auch auf niederrheinischen und westfälischen Freilichtbühnen zur Aufführung. Schwake starb 1967 in Billerbeck (Abtei Gerleve).
„Vieles von dem, was uns die jüngste liturgische Erneuerung gebracht hat, […] hat Pater Gregor bahnbrechend vorangetrieben.“ (Basilius Senger) 1929 veröffentlichte Schwake das Heft Volkshochamt in grundlegender liturgischer Form, das über eine Millionen Mal verkauft wurde. Im März 1935 erhielt er eine Audienz bei Papst Pius XI. zum Stand der liturgischen Erneuerung. Schwake vertonte zahlreiche Gedichte von Augustin Wibbelt, die 1923 in Dülmen zur Uraufführung gelangten. Außerdem vertonte er neben eigenen Texten auch Gedichte von Ferdinand Zumbroock (1816–1890), Anton Aulke und ein Weihnachtsspiel von Friedrich Castelle. Er war, wie es heißt, davon überzeugt, „dass sich das Plattdeutsche leichter bewahren ließe, wenn es gesungen werde und deshalb eingängiger sei“ (Senger).